Besuch der Gedenkstätte Buchenwald
Am 27.02.2015 besuchten die Abschlussklassen H9, R10a und R10b im Rahmen des Geschichtsunterrichts die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald bei Weimar. Kurz vor Beginn des regulären Unterrichts fuhren wir von der Bushaltestelle der Kugelsburgschule los, um rechtzeitig an der Führung über das Gelände teilnehmen zu können. Gegen 11:00 Uhr erreichten wir die Gedenkstätte, wo wir nach einer kurzen Einführung durch unsere Lehrkräfte zunächst an einer Filmvorführung teilnahmen, welche die Schrecken des Lagers zusammenfasste und verdeutlichte. Anschließend wurden wir in zwei Gruppen über das Gelände geführt.
Unsere Gruppe erhielt zunächst eine Einführung an einer Übersichtskarte des Lagers. Anschließend wurden wir über den Carachoweg, den die Insassen bei ihrer Ankunft unter Schlägen und Misshandlungen der Wachmannschaften bewältigen mussten, geführt und durften in einem Teil des Torgebäudes ein Modell des Konzentrationslagers betrachten, das von einem ehemaligen Häftling nachgebaut worden war. Dabei erfuhren wir viel über die entwürdigenden und unmenschlichen Aufnahmeprozeduren und die Lebensbedingungen der Gefangenen. Über den Appellplatz gelangten wir zu den Pathologieräumen und dem Krematorium, dessen Räumlichkeiten wir nach den Erläuterungen unserer Betreuerin schweigend durchquerten, da die Totenruhe dort nicht gestört werden darf und Angehörige der Menschen, die an diesem Ort umgebracht wurden, an dieser Stelle oft trauern. Besonders erschreckend war es für uns, den Nachbau einer Genickschussanlage zu sehen, womit über 8000 sowjetische Kriegsgefangene unter dem Vorwand einer medizinischen Untersuchung grausam hingerichtet wurden.
Wir beendeten unsere Führung auf dem Appellplatz, wo zu Ehren aller Häftlinge des KZ Buchenwald eine Metallplatte in den Boden eingelassen wurde, die immer auf 37 Grad (menschliche Körpertemperatur) erhitzt wird. Eingraviert ist das Akronym K.L.B. sowie die Namen der Nationen, aus denen die Häftlinge stammten. Anschließend konnten wir uns in kleinen Gruppen noch Teile des Geländes ansehen, die in der Führung nicht berücksichtigt wurden. Viele besuchten die Ausstellung im ehemaligen Effektenhaus und versuchten dort die Fragen zu beantworten, die wir zuvor im Unterricht vorbereitet hatten. Gegen 14:30 Uhr machten wir uns auf den Rückweg.
Auch wenn es ein interessante und aufschlussreiche Exkursion war, wird uns vor allem die bedrückende Stimmung in Erinnerung bleiben, die auf dem gesamten Gelände zu spüren war. (Emily Vasholz, R10b)